Was sind die körperlichen Merkmale eines italienischen Lagotto Romagnolo?

Der Lagotto Romagnolo ist eine mittelgroße italienische Hunderasse, die morphologisch der FCI-Gruppe 8 – Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde – Sektion 3: Wasserhunde zugeordnet ist. Die Einzigartigkeit seiner physischen Struktur steht in engem Zusammenhang mit seiner Funktion als Trüffelsuchhund. Bei der Zucht wurde daher gezielt auf Eigenschaften wie Ausdauer, Wendigkeit und Präzision am Boden geachtet.

Der Lagotto Romagnolo ist ein harmonisch gebauter, kräftiger und kompakter Hund mittlerer Statur. Sein Ausdruck ist lebhaft und aufmerksam, mit einem intelligenten Blick. Das Gesamtbild vermittelt Ausgewogenheit und Funktionalität – ohne Übertreibungen in Körperbau oder Bewegung.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe:

  • Rüden: 43–48 cm (Toleranz ±1 cm)
  • Hündinnen: 41–46 cm (Toleranz ±1 cm)

Gewicht:

  • Rüden: 13–16 kg
  • Hündinnen: 11–14 kg

Kopf

Der Kopf ist kräftig, aber im Verhältnis zum Körper gut proportioniert. Der Schädel ist breit, leicht gewölbt, mit gut entwickelten Jochbögen. Der Stop ist deutlich, aber nicht übertrieben.

  • Nasenschwamm: Voluminös, mit weiten und gut geöffneten Nasenlöchern, in der Regel entsprechend der Fellfarbe pigmentiert.
  • Augen: Groß, rund und weit auseinanderstehend, mit sanftem, intelligentem Ausdruck. Die Farbe variiert von Ocker bis Dunkelhaselnuss.
  • Ohren: Dreieckig mit abgerundeter Spitze, hoch angesetzt und herabhängend, mit lockigem Haar bedeckt.

Körper

Der Rumpf ist kompakt und muskulös, etwas länger als hoch (Verhältnis ca. 1:1,10), mit gerader Rückenlinie und einem gut entwickelten Brustkorb, der bis zum Ellenbogen reicht. Die Kruppe ist leicht abfallend, der Bauch mäßig aufgezogen. Die Rute ist mittelhoch angesetzt, in Bewegung säbelförmig getragen, aber niemals über den Rücken gerollt.


Gliedmaßen

Die Gliedmaßen sind gerade, kräftig und gut gewinkelt. Die Muskulatur ist gut entwickelt, aber nicht übertrieben.

  • Pfoten: Rund, kompakt, mit gewölbten Zehen und dicken Ballen.
    Die Bewegung ist frei, regelmäßig und lebhaft, mit gutem Schub aus der Hinterhand.

Fell

Eines der markantesten Merkmale des Lagotto Romagnolo ist sein lockiges, wolliges und dichtes Fell, das ihn vor Witterungseinflüssen schützt und ihm ermöglicht, unter verschiedensten Bedingungen zu arbeiten.

  • Fellstruktur: Lockig am ganzen Körper, dicht und wollig in der Textur, mit engen und gleichmäßigen Locken.
  • Farbe: Schmutzigweiß (mit oder ohne braune oder orangefarbene Flecken), braunschimmel, braun in verschiedenen Nuancen, orange – mit oder ohne Maske. Schwarz ist nicht erlaubt.

Eine regelmäßige Fellpflege ist entscheidend, um die richtige Fellstruktur zu erhalten. Das Fell unterliegt keinem saisonalen Fellwechsel, wächst jedoch kontinuierlich – deshalb ist eine fachgerechte Pflege durch den Besitzer oder einen erfahrenen Hundefriseur notwendig.


Laut FCI-Standard zu vermeidende Fehler

  • Zu feine oder zu massige Struktur
  • Zu helle Augen oder ausdrucksloser Blick
  • Glattes oder nicht gelocktes Fell
  • Über den Rücken gerollte Rute
  • Fehlende Pigmentierung an Nase oder Schleimhäuten
  • Nervosität, Aggressivität oder übermäßige Scheu

Ein Arbeitshund mit Natürlicher Eleganz

Der Lagotto Romagnolo verkörpert die perfekte Kombination aus Form und Funktion. Jeder Aspekt seiner Morphologie ist das Ergebnis einer sorgfältigen Zucht, die auf die Anforderungen der Arbeit – insbesondere der Trüffelsuche – abgestimmt ist. Sein kompakter Körperbau, das schützende Fell und die fließende Bewegung machen ihn zu einem natürlichen Athleten – zugleich aber auch zu einem Hund mit rustikalem, authentischem Charme, der durch Ausgeglichenheit und Schönheit besticht.